Andrzej Poland: E-Mail aus dem Weltall

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Dieser Roman, wie auch die Figuren darin, ist ein Werk der Fiktion. Doch in den Schatten unserer alltäglichen Welt versteckt sich oft das, was wir nicht sehen, das, was wir nicht verstehen. Was wäre, wenn das Unwahrscheinliche geschähe? Was, wenn ein junger Raketenwissenschaftler in den endlosen Weiten des Universums auf eine Botschaft stieße, die seine Existenz – und die unsere – für immer verändern könnte? Begleiten wir Andrzej Poland, einen jungen Mann, der sich gerade erst aufmacht, die Geheimnisse des Kosmos zu entschlüsseln, während er eine E-Mail aus dem Weltall empfängt, die alles auf den Kopf stellt…

„Das werden wir herausfinden,“ sagt Andrzej. „Aber eines ist sicher: Dies ist erst der Anfang.“

Die Nacht senkt sich über Berlin, und die Straßenlichter spiegeln sich in den nassen Pflastersteinen. Andrzej weiß, dass er auf einer Reise ist, die ihn weiter führen wird, als er es je hätte erträumen können. Und er weiß, dass er nicht allein ist.

Der Anfang in New York

Es ist ein kühler Herbstmorgen in New York. Die Luft ist frisch, die Straßen noch ruhig. Andrzej Poland zieht den Kragen seines dünnen Mantels höher, während er die breiten Straßen Manhattans entlanggeht. Gerade zwanzig Jahre alt, wirkt er wie jeder andere junge Erwachsene in dieser geschäftigen Stadt, doch in seinem Kopf toben Gedanken, die weit über die üblichen Sorgen seiner Altersgenossen hinausgehen. Andrzej ist ein außergewöhnliches Talent in der Raketenwissenschaft, ein Wunderkind, dessen Verstand immer weiter schweift, über die Wolkenkratzer, die den Himmel zu berühren scheinen, hinaus in die unendlichen Weiten des Universums.

Sein Ziel an diesem Morgen ist die kleine Buchhandlung „Le Livre d’Amour“ in der Bleecker Street, die von der sechs Jahre älteren Amalie DeFacon geführt wird. Amalie ist eine Frau mit einer faszinierenden Aura, die nie lange an einem Ort verweilt hat. In ihren hellen Augen liegt die Sehnsucht nach Abenteuern und Geschichten, und ihre Hände riechen immer nach frischen Buchseiten. Seit Wochen kommt Andrzej regelmäßig hierher, um in alten Bänden zu stöbern – doch das wahre Ziel seines Besuches ist Amalie. Ihre Gespräche über Philosophie, Poesie und das Unbekannte haben ihn verzaubert.

Als er die Buchhandlung betritt, hört er das leise Klingeln der Türglocke, und Amalie, die gerade ein Buch auf dem Tresen ordnet, sieht auf. „Guten Morgen, Andrzej,“ begrüßt sie ihn mit einem Lächeln, das ihn jedes Mal aufs Neue erwärmt.

„Guten Morgen, Amalie,“ erwidert er und versucht, die Nervosität in seiner Stimme zu verbergen. „Hast du etwas Neues für mich heute?“

Amalie überlegt einen Moment und greift dann nach einem alten Buch mit einem abgenutzten Einband. „Ich glaube, das hier könnte dich interessieren,“ sagt sie und schiebt das Buch zu ihm hinüber. „Es handelt von den ersten Versuchen, die Sterne zu kartieren. Ich dachte, das könnte deinem Interesse an den Himmeln entgegenkommen.“

Andrzej nimmt das Buch entgegen und blättert vorsichtig durch die Seiten. „Es sieht faszinierend aus,“ murmelt er und spürt, wie die Seiten unter seinen Fingern knistern. „Weißt du, manchmal frage ich mich, ob wir wirklich allein sind im Universum.“

Amalie lacht leise. „Das frage ich mich auch oft. Stell dir vor, wir könnten eine Nachricht von dort draußen erhalten – eine E-Mail aus dem Weltall, zum Beispiel.“

Andrzej schaut auf und sieht in ihre Augen, die funkelnd vor Neugier sind. „Wer weiß,“ sagt er leise, „vielleicht ist das gar nicht so weit hergeholt.“

Ein geheimnisvoller Fund in Cape Canaveral

Zwei Wochen später steht Andrzej auf dem sonnenüberfluteten Gelände des Kennedy Space Centers in Cape Canaveral, Florida. Hier hat er ein Praktikum bei einem renommierten Forschungsinstitut begonnen, das sich mit der Entwicklung neuer Raumfahrttechnologien beschäftigt. Die Luft ist erfüllt vom Geruch von Öl und Metall, und das Rauschen des nahen Atlantiks begleitet das Summen der Maschinen.

Er arbeitet mit Professor Michael Collins, einem der führenden Köpfe auf dem Gebiet der Astrophysik. Collins, ein Mann Mitte fünfzig mit ergrauendem Haar und scharfem Verstand, hat Andrzej schnell als vielversprechenden Nachwuchs anerkannt.

„Andrzej,“ ruft Collins aus der Ferne und winkt ihn zu sich. „Komm her, ich möchte dir etwas zeigen.“

Andrzej eilt herbei und sieht, dass Collins auf einen Monitor starrt, der unregelmäßige Zahlen und Symbole zeigt. „Was ist das?“ fragt Andrzej und runzelt die Stirn.

Collins dreht sich zu ihm um, seine Augen leuchten vor Aufregung. „Es ist ein Signal, Andrzej. Ein Signal aus den Tiefen des Weltraums. Wir empfangen es seit gestern Abend. Es ist… ungewöhnlich.“

Andrzej beugt sich näher und studiert die Zeichen auf dem Bildschirm. „Ungewöhnlich? Inwiefern?“

„Es ist kein typisches Hintergrundrauschen oder eine natürliche Strahlung. Es scheint… strukturiert zu sein, als ob es eine Botschaft enthält,“ erklärt Collins mit einer Mischung aus Sorge und Begeisterung.

Andrzej spürt, wie sich seine Haut kribbelt. „Eine Nachricht?“ flüstert er. „Von wem?“

Collins lacht kurz. „Das ist die Frage, mein junger Freund. Von wem und warum?“

Das Treffen in London

Ein paar Tage später findet sich Andrzej in einer alten Bibliothek in London wieder. Es ist eine düstere, regnerische Nacht, und der Geruch von nassem Holz und altem Papier liegt in der Luft. Er wurde eingeladen, an einem geheimen Treffen teilzunehmen, das von einer Gruppe organisiert wird, die sich der Erforschung außerirdischer Signale widmet.

Amalie ist ebenfalls dort. Sie hat ihn kontaktiert, nachdem sie durch Zufall von dem Treffen erfahren hatte. „Ich wusste, dass es dich interessieren würde,“ sagt sie leise, als sie ihn begrüßt.

Neben Amalie steht ein weiterer Teilnehmer: Dr. Jonathan Reynolds, ein hochdekorierter Astronom und Mitbegründer der geheimen Organisation. „Willkommen, Herr Poland,“ begrüßt er Andrzej. „Wir sind gespannt, was Sie zu sagen haben.“

Andrzej berichtet von dem Signal in Cape Canaveral und den Vermutungen von Professor Collins. „Es könnte alles bedeuten,“ sagt er schließlich. „Oder nichts. Aber etwas in mir sagt, dass wir dem nachgehen müssen.“

„Das tun wir bereits,“ antwortet Reynolds ruhig. „Und wir haben Grund zur Annahme, dass dieses Signal nicht zufällig an uns gesendet wurde.“

„Was meinen Sie damit?“ fragt Amalie, die sichtlich beeindruckt ist.

Reynolds lächelt geheimnisvoll. „Wir haben eine E-Mail empfangen. Eine E-Mail aus dem Weltall.“

Die Reise nach Island

Die Sonne steht tief über den zerklüfteten Felsen Islands, als Andrzej und Amalie in einem kleinen Dorf ankommen, das von schneebedeckten Bergen umgeben ist. Sie sind hier, um jemanden zu treffen – einen Mann namens Gunnar Eiriksson, der behauptet, den Ursprung des Signals zu kennen.

„Er ist ein ehemaliger Astronaut,“ erklärt Amalie, während sie über das schwarze Lavagestein laufen. „Er sagt, er hätte Kontakt zu… etwas Fremdem gehabt.“

„Etwas Fremdem?“ wiederholt Andrzej und versucht, die Aufregung in seiner Stimme zu unterdrücken.

Sie erreichen ein kleines, hölzernes Haus, und ein älterer Mann mit einem wettergegerbten Gesicht tritt heraus. „Ihr seid gekommen,“ sagt Gunnar ruhig. „Ich habe auf euch gewartet.“

Gunnar führt sie in sein Haus und erzählt von einer Mission, die vor vielen Jahren stattfand. „Wir erhielten ein Signal, als wir am weitesten von der Erde entfernt waren. Es war wie eine Stimme in meinem Kopf,“ murmelt er. „Eine Botschaft, die ich bis heute nicht entschlüsseln konnte.“

Andrzej sieht ihn eindringlich an. „Und was hat es mit der E-Mail auf sich, die wir empfangen haben?“

Gunnar lächelt schwach. „Ich glaube, sie hat auf uns gewartet – all die Jahre.“

Der Entschluss in Berlin

Die Kälte Berlins bei Nacht ist schneidend, als Andrzej und Amalie durch die belebten Straßen gehen. Sie sind auf dem Weg zu einem Treffen mit einem Vertreter der Raumfahrtbehörde, einem Mann namens Viktor Krause. Krause ist bekannt für seine unkonventionellen Methoden und seine Entschlossenheit, die Wahrheit zu finden.

„Also, Herr Poland,“ beginnt Krause, als sie sich in einem kleinen Café niederlassen. „Ich habe von Ihrem Fund gehört. Die E-Mail aus dem Weltall.“

„Es ist mehr als das,“ sagt Andrzej und schüttelt den Kopf. „Es ist eine Einladung. Eine Einladung, uns auf eine Reise zu begeben, die jenseits unseres Vorstellungsvermögens liegt.“

Krause lacht trocken. „Eine Reise? Wohin? Zu den Sternen?“

„Vielleicht,“ antwortet Andrzej ernst. „Vielleicht auch zu uns selbst.“

Amalie sieht zwischen den beiden hin und her, ihr Gesicht voller Neugier und Zweifel. „Was wird geschehen?“ fragt sie leise.

„Das werden wir herausfinden,“ sagt Andrzej. „Aber eines ist sicher: Dies ist erst der Anfang.“

Die Nacht senkt sich über Berlin, und die Straßenlichter spiegeln sich in den nassen Pflastersteinen. Andrzej weiß, dass er auf einer Reise ist, die ihn weiter führen wird, als er es je hätte erträumen können. Und er weiß, dass er nicht allein ist.

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